Meißner Ofen- und Porzellanfabrik vormals Carl Teichert Meißen

Meißen, 20 km elbabwärts von Dresden

Stempel: (M.0.&P.F. vorm. C.T.M.)

Die Gründungsgeschichte des Unternehmens von Carl Teichert in Meißen hängt eng mit dem Bossierer der Königlichen Porzellanmanufaktur in Meißen, Gottfried Heinrich Melzer, zusammen, der im Jahr 1840 ein neues Verfahren für die Herstellung von Ofenkacheln entwickelt hatte.

Melzer ließ sich seine Erfindung am 13.4.1855 durch ein Patent vom Ministerium des Inneren sichern und versuchte daraufhin einen Unternehmer für die Massenproduktion dieses Artikels zu gewinnen.

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Teichert

Teichert

Teichert

Der Töpfermeister Carl Teichert, dessen Werkstatt in Meißen am Hahnemannplatz Nr. 521 lag, interessierte sich für das Verfahren und übernahm im Jahr 1857 die Herstellung der Melzischen Ofenkacheln. Im Jahr 1863 reichte der Platz im Betrieb nicht mehr aus, so daß der Unternehmer neue Fabrikationsgebäude am Neumarkt in Meißen errichten ließ.

Nachdem Carl Teichert am 6. Februar des Jahres 1871 im Alter von 41 Jahren während des Deutsch-Französischen Kriegs in Miltry bei Paris gefallen war, wurde das Unternehmen am 18. August 1872 mit einem Grundkapital von 750 000 M in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.

Am 1. Oktober 1872 eröffnete die Unternehmensleitung den Betrieb mit acht Brennöfen und 186 Arbeitern; zu diesem Zeitpunkt betrug der Jahresumsatz bei etwa 132.000 M Löhnen 350.000 M.

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Im Jahr 1879 erhielt die Carl Teichertsche Fabrik die Bezeichnung "Meißner Ofen und Porzellanfabrik (vorm. C. Teichert)". Der Geschäftsumfang stieg bis zum Jahr 1875 auf 279 Arbeiter, die einen Umsatz in Höhe von 459 000 M erzielten.

Nach dem Aufschwung der Gründerzeit erfolgte im Jahr 1879 die Aufnahme der Porzellanfabrikation, die bis zu diesem Zeitpunkt das Monopol der Königlichen Porzellanmanufaktur gewesen war. Aufgrund dieser Produktionserweiterung expandierte das Werk bis zum Jahr 1885 derart, daß die 460 beschäftigten Arbeiter einen Umsatz von 652 900 M erwirtschaften konnten.

Bereits im Jahr 1891 wurde im Meißener Stammwerk die Herstellung von Fliesen aufgenommen, die im Zuge der lebhaften Baukonjunktur starken Absatz als Belagmaterial für Wände fanden. Die außerordentliche Gesellschafterversammlung am 18. April 1896 beschloß, mehrere Gebäudetrakte zu errichten, in denen ausschließlich die Fliesenfabrikation aufgenommen werden sollte. Das für diese Expansion notwendige Kapital wurde durch die Ausgabe von 300.000 Mark-Aktien erzielt.

Noch ehe die Bauarbeiten abgeschlossen waren, brach am 9. März 1919 ein Großfeuer im Werk aus, das einen Fabrikationsbau vollends vernichtete. Durch diese Verzögerung konnte die Produktion der Fliesen erst gegen Ende des Jahres 1919 in vollem Umfang aufgenommen werden.

Um 1925 erwarb das Unternehmen Anteile der Betriebe Ernst Teichert GmbH und Meißner Wandplattenwerke Saxonia GmbH, die in den 30er Jahren gemeinsam unter der Bezeichnung "Teichert-Werke Meißen" firmierten und deren Schwerpunkt in der Produktion von Kachelöfen lag.

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